
Stephanie Süßenbach
1986 – in Siegen geboren
2005 – Abitur in Herborn
08.2005 – 08.2006 – FSJ in Nagoya/ Japan
2006-2012 – Studium der bildenden Kunst in Siegen
seit 2013 – Mitglied im ASK (Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstlerinnen und Künstler)
Ausstellungen (Auswahl / E= Einzelausstellung, G = Gruppenausstellung)
2012 Schnappschüsse, Brauhaus Siegen, E
2012 Brauhausfotografie 18, G
2013 TATJANA? , Siegen, G
2013 Stand.Punkt.Drei, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen, G
2014 Dem Schatten voraus, Zakopane, Polen, G
2015 Zwischenräume, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen, G
2015 Schräg drauf, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen, G
2016 Andererseits, Haus der Kunst, Nümbrecht, G
2017 Aus freiem Grund, Otto-Reifenrath-Haus, Neunkirchen, G
2017 kunstspiel, Siegener Kunsttag 2017, Siegen, E/ live performance
2017 people, Kulturforum und Steuerbüro Friedrich, Netphen, E
2018 YOU and ME, 4Fachwerk Mittendrin Museum, Freudenberg, E
2018 people in the city, Siegerlandmuseum, Siegen, E
2019 Aus Siegen Kommend, Hagenringgalerie, Hagen, G
2019 Das Zittern des Fälschers, Städtischen Galerie Haus Seel, G
2019 Aus freiem Grund, Otto-Reifenrath-Haus, Neunkirchen, G
2020 „awakening“, IHK Galerie Siegen, E
2022 Bis hierhin und weiter, Städtische Galerie Haus Seel, G
2022 live performance / Siegen City, E
2022 Aus gutem Grund, Otto-Reifenrath- Haus, Neunkirchen, G
2022-17.02.2023 „in-betweenness“, IHK Galerie Siegen, E
2023 „NO LIMITS“, Grace Denker Gallery, Hamburg, G
2023 „NEU3“, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen, G
Veröffentlichungen:
2017 about people, animals and the japanese, Katalog
2018 people in the city, Katalog zur Ausstellung im Siegerlandmuseum, Siegen
Ein bisschen was über mich
In meiner künstlerischen Arbeit geht es mir um das Sichtbarmachen von alltäglichen Situationen und Begegnungen, die so oft in unserer schnelllebigen Zeit untergehen oder sogar gänzlich unbeachtet bleiben. Sie sind Grundlage meiner Inspiration. Durch meine besondere, sehr spontane und intuitive Arbeitsweise halte ich flüchtige, fast schon banal erscheinende Situationen, ohne jegliche Vorzeichnung und großes Sinnieren, fest und lasse sie bewusst in Erscheinung treten. Insofern könnte man meine Arbeiten auch als Schnappschüsse bezeichnen, die eine kurzweilige Situation festhalten und sie dem Betrachter vor Augen führen. Dieser wird dazu eingeladen, sich auf diese flüchtigen und unscheinbar wirkenden Situationen einzulassen, einen Moment innezuhalten und sich in eben diesen alltäglichen Situationen wiederzufinden; was er zunächst nicht beachtete, wird ihm in reduzierter und doch akzentuierter Form und mit oftmals knalligen und fröhlichen Farben präsentiert und lädt zum Nachsinnen und Erinnern ein. Somit wird ihm nicht nur die Vergänglichkeit eines jeden einzelnen Moments vor Augen geführt, sondern auch die Vergänglichkeit des Lebens als solches, was auch auf die schwarzen Serie zutrifft. Zusammengenommen spiegeln meine Arbeiten eben genau das wider: das Leben in all seinen Facetten, Farben, seinen Bewegungen und Begegnungen sowie seinen flüchtigen und doch so wertvollen Momenten.
Wesentliches sichtbar machen
[…] Flüchtiges fixieren – das treibt Stephanie Süßenbach an. „Es geht mir darum, etwas festzuhalten, weil es so schnell vorbeigeht.“ Dem Vergehenden soll eine Dauer gegeben werden, die das Erinnern, den inneren Bezug zum Geschehen, möglich macht. Deshalb hat ihre Malerei etwas Skizzenhaftes, das fremd und vertraut zugleich wirkt. Die Malmittel: Acryl, Kohle, Kreide, Farbrolle, Tuschepinsel, alles Werkzeuge, die ihrerseits eng mit einem schnellen Arbeitsprozess konnotiert sind.
Ihre Arbeitsweise beschreibt die Künstlerin als sehr raschen, spontanen Prozess: „Es gibt keine Vorzeichnung, ich greife sofort zur Farbrolle.“ Mit der Kante der Rolle – ein verblüffender, eindrücklicher Effekt – zeichnet sie die Konturen, dann kommt die Farbgebung. „Ich arbeite an mehreren Bildern gleichzeitig“, erklärt sie. „Dadurch bleibt mehr Spontanität erhalten.“
Warum die Konturen? „Ich mag Linien“, antwortet Stephanie Süßenbach, das „Angerissene“, Skizzenhafte ist ihr Malprinzip: „Das sind immer auch Zeichnungen.“ Es gehe um eine Reduktion, um das Wesentliche sichtbar zu machen […]
(Auszug Siegener Zeitung, 01.10.2020, P. Barden)
Der Moment ist das Motiv
[…] Ihre Farben sind mal sanft pastellig, mal poppig pink oder kräftig ultramarinblau. Sie bevorzugt Acrylfarben, die sie mit etwas Ölfarbe oder auch mit Kohle und Kreide unterstreicht. Ihre Motive: Menschen in alltäglichen Situationen. „Es kommt auf den Moment an.“ Sie stellt mit wenigen Strichen Personen und ihre Bewegung oder Tätigkeit dar. Ihre Arbeitsweise ist ausgesprochen spontan: „Ich arbeite schnell.“ Dabei liegt die weiß grundierte Leinwand auf dem Fußboden. Mit der Malerrolle, die sie je nach Bedarf mit einem Stab verlängert, zeichnet sie die Umrisse von Personen auf. „Ich korrigiere die Zeichnung nicht mehr.“ Damit will sie […] „dem Zufall und dem spontanen Festhalten einer Situation mehr Raum geben, ohne zu viel darüber nachzudenken.“ Genau wie ihre „Modelle“, die auch nicht über ihre alltäglichen Handlungen nachdenken würden. Oder die Betrachter, die sich mit einigen Situationen identifizieren könnten. Einzeln betrachtet mögen diese Momentaufnahmen unbedeutend erscheinen, meint sie: „In ihrer Gesamtheit aber repräsentieren sie das Leben“ […]
(Auszug Wirtschaftsreport IHK Siegen, September 2020, B. Wambsganß, S. 70-71)
Zwischen den Zeiten
Auch im vergangenen Sommer sank die Zahl der Corona-Fälle – und damit blühte auch wieder die Lebenslust der Menschen auf. Dieses Gefühl vermitteln die aktuellen, hinreißend bunten Bilder der Künstlerin. Sie strahlen mit ihren zarten Pastelltönen und poppigen Farben Optimismus und Lebensfreude aus […] Sie malte, was sie im jeweiligen Moment inspirierte: ein Kind auf einem Spielgerät, eine Person mit Hund oder eine Passantin, die ein Baby im Arm hält […] Die Arbeitsweise von Stephanie Süßenbach ist immer die gleiche und- zumindest im weiten Umkreis- einmalig […] Die immer noch existente Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Energiekrise – all das beschäftigt die Künstlerin. Deshalb gibt es auch wieder eine „schwarze Serie“. „Wir leben in einer Zwischenzeit“ , sagt die Künstlerin. Auf der einen Seite Bilder, die durch, wie sie es selbst formuliert, „die Harmonie von Farbe und Motiv“ bezaubern. Auf der anderen Seite die „schwarze Serie“ mit den Kohle-Zeichnungen – wie passt das zusammen? „Beides widerspricht sich nicht; beides ist gezeichnet – ich sehe in den Serien eine Ergänzung und keine Abgrenzung“ sagt Stephanie Süßenbach […]
(Auszug Wirtschaftsreport IHK Siegen, Dezember 2022, B. Wambsganß, S. 62-63)
Art is not what you see but what you make others see.
Edgar Degas

Stephanie Süßenbach
stephanie.suessenbach@gmx.de